Bodycam

Eine Bodycam (dt. „Körperkamera“) ist eine tragbare Kamera für Sicherheitskräfte. Meistens befindet sich der Camcorder auf Schulterhöhe und wird deshalb auch Minischulterkamera genannt. Die Bodycam macht Videoaufnahmen und dokumentiert Handlungen sowie Einsatzgeschehen. Um die Aufnahmen zu speichern, muss sie allerdings erst aktiviert werden. Diese Kameras werden am Körper befestigt, häufig an der Kleidung oder an einer speziellen Halterung, und zeichnen das Geschehen aus der Perspektive des Trägers auf. In diesem Glossarbeitrag werden wir uns näher mit Bodycams befassen, ihre Funktionen, Vorteile und die Bedeutung für die öffentliche Sicherheit diskutieren.

Eigenschaften einer Bodycam

Alle Minischulterkameras dokumentieren das Einsatzgeschehen durch Video- und Tonaufnahmen. Sie müssen aus Datenschutzgründen aber erst aktiviert werden, damit die Aufnahmen gespeichert werden. Mit Aktivierung der Körperkamera werden automatisch auch die vorangegangenen 30 Sekunden gespeichert. Bodycams können außerdem einhändig bedient werden.

Funktionen und Einsatzgebiete von Bodycams

Polizeiliche Tätigkeiten ebenso wie die Ausstattung von Sicherheitskräften, etwa der Deutschen Bahn, sind Haupteinsatzgebiete von Körperkameras. Sie dienen der Gewaltprävention und Beweissicherung durch die Dokumentation des Einsatzgeschehens.

Mini Kameras wirken deeskalierend und fördern zudem die Selbstaufmerksamkeit. Indem das Verhalten aller Beteiligten aufgezeichnet und vorgeführt werden kann, entsteht ein Bewusstsein für das eigene Handeln. Auf Seiten der Sicherheitskräfte können Bodycams die Konformität mit Verhaltensregeln sichern und ebenso unverhältnismäßige Gewaltanwendungen verhindern. Bodycams sollen Vertrauen schaffen und zudem Übergriffe auf Sicherheitskräfte und Polizeibeamte unterbinden. Anders als bei Spy Cams, die eine heimliche Videoüberwachung bezwecken, beeinflusst das Wissen um die mögliche Aufzeichnung der Geschehnisse durch eine sichtbare Bodycam das Handeln der Gefilmten von vornherein.

Bodycams bieten verschiedene Funktionen und Einsatzmöglichkeiten:

1. Aufzeichnung von Ereignissen: Der Hauptzweck von Bodycams ist die Aufzeichnung von Ereignissen und Interaktionen aus der Sicht des Sicherheitsträgers. Dies kann bei der Dokumentation von Vorfällen, Konflikten oder Straftaten hilfreich sein und als Beweismittel dienen.
2. Deeskalation und Prävention: Die bloße Präsenz einer Bodycam kann deeskalierend wirken und potenzielle Aggressoren abschrecken. Das Wissen, dass ihre Handlungen aufgezeichnet werden, kann zu einer verantwortungsbewussteren Verhaltensweise führen und zur Prävention von Straftaten beitragen.
3. Beweismittel vor Gericht: Die Videoaufzeichnungen von Bodycams können als Beweismittel vor Gericht verwendet werden, um Ereignisse objektiv darzustellen und die Ermittlungen zu unterstützen. Sie bieten eine unparteiische und genaue Dokumentation von Situationen, die zur Klärung von Vorfällen beitragen kann.
4. Training und Schulung: Bodycam-Aufnahmen können zur Schulung und Ausbildung von Sicherheitspersonal verwendet werden. Sie ermöglichen es den Mitarbeitern, reale Situationen zu analysieren, ihr Verhalten zu reflektieren und geeignete Maßnahmen zu erlernen.

Vorteile von Bodycams

1. Transparenz und Verantwortlichkeit: Bodycams fördern Transparenz und Verantwortlichkeit, da die Aufnahmen eine objektive Darstellung des Geschehens bieten. Dies kann zur Verbesserung des Vertrauens zwischen Sicherheitspersonal und der Öffentlichkeit beitragen.
2. Schutz von Sicherheitskräften: Bodycams bieten einen zusätzlichen Schutz für Sicherheitskräfte. Das Wissen, dass ihre Handlungen aufgezeichnet werden, kann als Abschreckung dienen und im Falle von Auseinandersetzungen oder Konflikten eine objektive Beweismittel liefern.
3. Dokumentation von Beweismitteln: Bodycams ermöglichen die genaue Dokumentation von Beweismitteln, die zur Unterstützung von Ermittlungen und Gerichtsverfahren verwendet werden können. Die Videoaufnahmen bieten ein detailliertes Bild der Ereignisse und helfen bei der Aufklärung von Straftaten.
4. Verbesserung der Sicherheit: Durch die Aufzeichnung von Vorfällen und Konflikten können Bodycams dazu beitragen, die Sicherheit von Sicherheitspersonal, aber auch von Bürgerinnen und Bürgern zu verbessern. Sie bieten eine genaue Darstellung von Situationen und können dazu beitragen, falsche Anschuldigungen zu widerlegen.

Privatsphäre und ethische Aspekte

Bei der Verwendung von Bodycams sind auch Fragen des Datenschutzes und der Privatsphäre zu berücksichtigen. Es ist wichtig, klare Richtlinien und Regeln für den Einsatz von Bodycams festzulegen, um die Privatsphäre von Personen zu schützen und sicherzustellen, dass die Aufnahmen nur zu legitimen Zwecken verwendet werden.

Fazit

Bodycams sind zu einem wichtigen Werkzeug für Sicherheitspersonal, Polizeibeamte und andere öffentliche Dienstleister geworden. Sie bieten Transparenz, Verantwortlichkeit und Schutz für sowohl die Sicherheitskräfte als auch die Öffentlichkeit. Durch die genaue Aufzeichnung von Ereignissen tragen Bodycams zur Verbesserung der Sicherheit und zur Dokumentation von Beweismitteln bei. Bei ihrem Einsatz ist es jedoch wichtig, die Privatsphäre und ethische Aspekte angemessen zu berücksichtigen, um den Schutz und das Vertrauen der Bürgerinnen und Bürger zu gewährleisten.

Bodycams: Kamera-Modelle

Die meisten Bodycams sind im „One-Box-Design“ gestaltet, das heißt, sie sind kabellos. Bei einigen Kameras werden allerdings die Daten mit einem USB-Kabel übertragen. Ein Beispiel stellt diese Kamera dar:

Die Bodycam von CAMMHD

sticht hervor, weil sie wasserdicht und sturzsicher ist. Acht Infrarotlichter sorgen zudem für sehr gute Aufnahmen in der Dunkelheit. Sie hat einen Weitwinkel von 170 Grad und eine Akkulaufzeit von 8 Stunden.

 

Die Boblov C18 Mini Kamera

hingegen hat einen eingebauten Speicher (32 Gigabyte) und ist mit WiFi ausgestattet. Der 0,66 Zoll (1,68 Zentimeter) OLED-Bildschirm erleichtert ihre Bedienung. Sie ist dennoch sehr schmal und wird mit einem Clip an der Kleidung befestigt. Ihre Akkulaufzeit beträgt 3 bis 5 Stunden, je nach Bildqualität.

 

Das Modell KJ21 von Boblov

punktet mit einer Aufnahmezeit von 10 Stunden. Außerdem gibt es die Möglichkeit einer externen Micro-SD-Karte zwischen 32 und 128 Gigabyte. Nachdem sie aktiviert wurde, speichert sie 1 Minute vor Einschalten (Pre-Recording) und zusätzlich 5 Minuten nach dem Beenden der Aufnahme (Post-Recording). Infrarotlichter ermöglichen hierbei klare Aufnahmen in der Dunkelheit. Der Camcorder verfügt über einen 140 Grad Weitwinkel und macht Videos in HD-Qualität.

 

Lenofocus Mini Kamera

Zusätzlich ist es möglich, eine Micro-SD-Karte mit bis zu 64 Gigabyte zu nutzen. Diese Körperkamera zeichnet sich durch eine Taste für Schnappschüsse sowie durch einen integrierten Datums- und Zeitstempel aus. Ihre Akkulaufzeit ermöglicht Videoaufnahmen in HD-Qualität für circa 3 Stunden.

Einen ausführlichen Ratgeber zum Thema finden Sie hier:

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Bilder: pixabay.com (fsHH)