Startseite » Polizeiliche Kriminalstatistik 2015 (PKS)
Gewalt Kriminalität Magazin

Polizeiliche Kriminalstatistik 2015 (PKS)

polizeiliche-kriminalstatistik

PKS 2015 – Gewichtung verschiebt sich von Gewalt zu Diebstahl

Die Polizeiliche Kriminalstatistik, umgangssprachlich als PKS abgekürzt, wird seit Anfang der 1950er Jahre im Jahresrhythmus vom BKA, dem Bundeskriminalamt erstellt und herausgegeben. In dieser Statistik werden sämtliche angezeigten Straftaten erfasst und nach unterschiedlichen Kriterien ausgewertet. Ziel und Zweck der PKS ist eine Aussagefähigkeit über Tatumstände, Tatverdächtige, Tatopfer sowie entstandene Schäden. Vorgestellt wird die PKS als eine bundesweite Statistik vom Bundesinnenminister zusammen mit dem jeweiligen Vorsitzenden der Innenministerkonferenz. Darüber hinaus wertet jedes Bundesland die PKS für sich selbst aus und nimmt eine eigene, individuelle Bewertung der PKS auf Landesebene vor. Die 2015er PKS ist in die wesentlichen Bereiche

  • Tötungsdelikte
  • Sexualstraftaten
  • Politisch motivierte Taten
  • Rohheitsdelikte
  • Diebstahl
  • Einbruch

gegliedert. Die PKS gilt als eine Ausgangsstatistik. Die von der Schutz- sowie der Kriminalpolizei erfassten und bearbeiteten Straftaten werden erst dann in die Polizeiliche Kriminalstatistik aufgenommen, wenn sie an die Staatsanwaltschaft zur dortigen Weiterbearbeitung abgegeben werden.

 

Trend verstärkt sich von schweren hin zu leichteren Straftaten

Jede Statistik ist mehr oder weniger ein Spiel mit Zahlen und Vergleichen. Das interessiert eher diejenigen, die mit der PKS arbeiten oder die von den Straftaten betroffen sind, als den Bürger auf der Straße. Der beurteilt die Straftaten nach seinem subjektiven Empfinden sowie anhand der durchgängigen Presseberichterstattung in Fernsehen, Rundfunk, Internet und sozialen Medien. Nach Erscheinen der 2015er Polizeilichen Kriminalstatistik haben der Bundesinnenminister sowie die Innenminister der Länder durchaus Grund und Anlass dazu, anhand der Zahlen, Daten und Fakten so manches richtig zu stellen.

Als insgesamt positiv wird es gesehen, dass die Summe der erfassten Straftaten im Berichtszeitraum 2015 gegenüber dem Vorjahr nahezu unverändert geblieben ist. Innerhalb der verschiedenen Delikte sind jedoch deutliche Verschiebungen sichtbar. Die Zahl der sogenannten schweren Straftaten wie Tötungs-, Sexual- und Rohheitsdelikte hat sich nicht erhöht, sondern ist im Gegenteil insgesamt leicht gesunken. Damit hat sich die statistische Aufklärungsquote gleichzeitig verbessert. Unter diesen Rubriken werden Mord, Totschlag, Körperverletzung, Raub, Bedrohung, körperliche und sexuelle Nötigung sowie Vergewaltigung subsummiert. Die dafür vorgesehenen und auch tatsächlich verhängten Strafen sind ganz offensichtlich wirksam bis hin zu abschreckend.

 

Diebstahl, Einbruch und Einbruchdiebstahl mit deutlichem Anstieg

Delikte wie Taschen- und Ladendiebstähle oder Wohnungseinbrüche sind sowohl zahlenmäßig als auch statistisch gebietsweise drastisch gestiegen. Im Verhältnis dazu hat die Aufklärungsquote einen geradezu ernüchternden Tiefstand erreicht. Das liegt weniger an der Polizei als vielmehr in der Systematik von Straftaten. Viele Straftatbestände können den Tätern nicht zugeordnet oder ihnen nicht nachgewiesen werden. Die OK, organisierte Kriminalität mit ausländischen Gruppen und Diebesbanden hat regional und saisonal stark zugenommen. Trotz computergestützten Ermittlungen sind die Wege von der örtlichen Polizeidienststelle bis hin zum Bundeskriminalamt, von der Schutz- über die Kriminalpolizei bis hin zum Spezialeinsatzkommando SEK umständlich, hierarchisch und langwierig. Wie es heißt, sind die Einbrecher und Diebe bis dahin längst über alle Berge. Diese Situation betrifft den Einzelnen vor Ort. Sie sorgt für großes Unbehagen, für Unsicherheit und für ein schwindendes Vertrauen in die Fähigkeit des Staates, seine Bürger schützen zu können.

 

Politisch motivierte Taten

Die PKS gliedert diese Straftatbestände in diejenigen von Linken und von Rechten. Während im linken politischen Spektrum die Zahl der Straftaten insgesamt zurückgegangen ist, hat sie im rechten politischen Spektrum mit Rechtsradikalen und Rechtsextremen prozentual im Vergleich zur 2014er PKS stark zugenommen. Maßgeblicher Anlass dafür ist die hohe Zahl an Flüchtlingen, die im Laufe des Jahres 2015 legal und illegal nach Deutschland eingereist sind.

 

Zusammenfassend lässt sich feststellen…

…dass die PKS 2016 keine wesentliche Besserung erwarten lässt. Die Situation wird sich kaum zum Positiven hin ändern, sondern sich in den meisten Bereichen eher noch deutlich verschärfen. Aufklärung und Strafverfolgung können mit Art und Zahl der Straftaten nicht mithalten, Unbehagen und Unwohlgefühl der Bürger werden sich noch deutlich verstärken.

 

Die komplette polizeiliche Kriminalstatistik 2015 finden Sie hier.