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Sicherheitsbranche verzeichnet erneutes Wachstum von 20%

Sicherheitsbranche weiter im Aufwind

Auch im Jahre 2016 setzen Security-Dienstleister den positiven Trend der vergangenen Jahre fort. Die Sicherheitsbranche verzeichnet gegenüber dem Vorjahr ein Plus von über 20 %. Das erklärte Gregor Lehnert, Präsident des Bundesverbands der Sicherheitswirtschaft (BDSW), auf der Pressekonferenz des BDSW in Berlin. Der Umsatz hat kräftig zugelegt und auch die Zahl der Beschäftigten ist deutlich angestiegen.

Sicherheit hat Zukunft

zukunftNach den neuesten Zahlen beschäftigt die Branche in Deutschland heute rund 270.000 Mitarbeiter, die vor allem im Bereich der privaten Wach- und Sicherheitsdienste tätig sind. Der Umsatz stieg um 23,8 % – von 6,96 Mrd. Euro im Jahre 2015 auf 8,62 Mrd. Euro in 2016, wobei fast die Hälfte dieses Geldes (48 %) im Bereich der Sicherheitsdienstleistung erwirtschaftet wurde.

In Deutschland werden die Dienste der Branche vor allem von großen und mittleren Wirtschaftunternehmen, vom Staat und den Kommunen in Anspruch genommen. Die private Haushalte machen nur einen kleinen Teil der Kundschaft aus. Das Bedürfnis nach Schutz sei bei den Kunden ungebrochen – so BDSV-Präsident Lehnert. Besonders in den Bereichen Flughafen und öffentlicher Personenverkehr, im Einzelhandel und bei Veranstaltungen aller Art sei der Bedarf stark gestiegen. Vielfach übernehmen private Dienstleister den Objekt- und Personenschutz bei öffentlichen Großveranstaltungen und Sportevents. Auch die weiterhin stark steigenden Passagierzahlen im Flugverkehr bringen es mit sich, dass private Dienstleister zum Einsatz kommen. In deutschen Verkehrsflughäfen arbeiten heute mehr als 20.000 private Sicherheitskräfte. Die Wahrnehmung in der Öffentlichkeit habe sich im Bezug auf Schutz stark geändert.

Alle Prognosen übertroffen

Bereits im Vorjahr waren sowohl der Umsatz als auch die Beschäftigungszahlen in der Sicherheitsbranche kräftig gestiegen. Damals war der Umsatz um 15,5 % gegenüber dem Vorjahr angewachsen und die Zahl der Beschäftigen hatte sich um 17,9 % erhöht. Allerdings war der Verband seinerzeit davon ausgegangen, dass es sich bei diesem Wachstum um einen einmaligen Sonderfall handelte. Man hatte angenommen, dass der enorme Zustrom an Flüchtlingen dafür verantwortlich sei. Damit verbunden war ein großer Zuwachs bei den Wachschutzaufgaben, um die Sicherheit an Flüchtlingsunterkünften zu gewährleisten. „Für das Folgejahr hatten wir mit einer Normalisierung auf Zuwächse von rund fünf Prozent gerechnet – diese Erwartung wurde allerding weit übertroffen“, so Gregor Lehnert.

Mehr als 12.000 offene Stellen im Sicherheitsgewerbe

Laut dem Bundesverband sucht die Sicherheitsbranche weiterhin dringend neue, qualifizierte Mitarbeiter, denn augenblicklich gibt es rund 12.000 offene Stellen. Spezialisten der Sicherheitsbranche sehen diesen Boom kritisch. Insider haben die Befürchtung, dass das bisherige Qualitätsniveau der Sicherheitsdienstleistungen darunter leiden könnte. Bisher hat man immer großen Wert darauf gelegt, den Standard bei der Qualifizierung der Mitarbeiter hoch zu halten.

Das könne nur durch Studiengänge, einen eigenen Ausbildungsberuf aber auch praxisbezogenes Training erreicht werden.
Durch das starke Wachstum der Branche und die vermehrte Nachfrage ergeben sich auch negative Konsequenzen: neu gegründete Unternehmen ohne ausreichende Erfahrung, mangelhaft qualifizierte Mitarbeiter, geringe Kontrolle durch die Behörden. Die wenigen schwarzen Schafe verursachen immer wieder, dass sich in der Öffentlichkeit ein negatives Bild der gesamte Branche festsetze.

„Die privaten Sicherheitsunternehmen können einen großen Beitrag zur Sicherheit in Deutschland leisten – die Rahmenbedingungen müssen hierfür aber stimmen“ – BDSV-Vorsitzender Lehnert

Staat soll ein Auge auf die Sicherheitsbranche werfen

checklisteAuf der Pressekonferenz des Sicherheitsverbands stellte Lehnert einen Forderungskatalog zur Bundestagswahl 2017 vor. Die gesetzlichen Grundlagen für die privaten Sicherheitsdienste sollten von der Politik an die neuen gesellschaftlichen Gegebenheiten angepasst werden und die Anforderungen an private Sicherheitsdienstleister wie Seriosität und Zuverlässigkeit müssten durch behördliche Maßnahmen unterstützt werden. Dazu zählten unter anderem eine regelmäßige Überprüfung von Personal und Unternehmer, sowie Sachkundeprüfungen bei der Eröffnung eines neuen Sicherheitsunternehmens und von leitenden Mitarbeitern müssten verbindlich eingeführt werden. Auch seien besondere Anforderungen beim Schutz von Flüchtlingsunterkünften und zugangsgeschützten Großveranstaltungen einzuhalten. Verbesserungsbedarf besteht aber auch im Bereich des Arbeitsschutzes und den gesetzlichen Vorschriften zu Vergabe-Verfahren.

Insgesamt zieht der BDSV-Präsident Lehnert auf der Pressekonferenz in Berlin eine positive Bilanz für das Jahr 2016 und blickt optimistisch in die Zukunft.


Quelle:

https://www.bdsw.de/presse/bdsw-pressemitteilungen/sicherheitswirtschaft-waechst-um-ueber-20

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