Anwesenheitssimulation – So schützen Sie Ihr Zuhause vor Einbrüchen

Die Kriminalitätsstatistik 2020 weist bundesweit genau 75.023 Einbruchsfälle aus. Die Zahl der gemeldeten Wohnungseinbrüche hat sich somit im Vergleich zu 2015 mehr als halbiert (über 167.000 Fälle). Grund dafür ist vor allem die Corona-Pandemie und die dadurch deutlich verstärkte Anwesenheit der Leute zu Hause, aber auch die immer bessere Absicherung von Wohnungen und Häusern trägt zu den deutlich gesunkenen Zahlen bei. Um das eigene Zuhause während des Urlaubs oder Wochenendtrips vor unerwünschtem Besuch zu schützen, greifen inzwischen viele Menschen auf technische Helferlein zurück. Neben den Klassikern kommt dabei immer häufiger Technik zur Anwesenheitssimulation – gerne in Verbindung mit einem vorhandenen Smart Home-System – zum Einsatz.

Welche Vorteile hat Anwesenheitssimulation gegenüber klassischem Einbruchschutz?

Ob eine simple Überwachungskamera, die altbekannte Alarmanlage oder eine per Zahlencode gesicherte Haustür – nichts davon wirkt auf einen potenziellen Einbrecher einladend. Solange er aber weiß, dass niemand da ist, wird sich ein erfahrener Langfinger an solchen Hindernissen trotzdem kaum stören. Eine echte Abschreckung ist es dagegen, wenn er davon ausgehen muss, dass jemand im Haus ist. Hier kommt der Anwesenheitssimulator ins Spiel.

Anwesenheitssimulation im Haus

Technik für Anwesenheitssimulation hat die Aufgabe, Außenstehenden Ihre Anwesenheit zu Hause vorzutäuschen. Die Produktvielfalt ist groß und bietet verschiedenste Möglichkeiten zur Einbruchprävention, die außerdem nicht zwingend teuer sein muss:

WLAN-Steckdose

z. B. von TP-Link – Der Steckdosenadapter kann mit jedem WLAN-Router gekoppelt werden und ist mit Alexa sowie Google Assistant kompatibel. Das Gerät kann zudem per App ferngesteuert werden und verfügt über eine Kalenderfunktion.

 

Programmierbare Zeitschaltuhr

z. B. von RATEL – Der Steckdosenaufsatz mit Display kann auf bis zu 10 verschiedene On/Off-Muster programmiert werden. Mit dem Anti-Theft-Zufallsmodus kann Beleuchtung oder Musik in völlig zufälligem Rhythmus ein- und ausgeschaltet werden.

 

Schattensimulator

z. B. von HOMESHADOWS – Das Gerät wirft nach einem zufällig generierten Algorithmus Schatten an Wände, Fenster und Rollos und simuliert somit sich im Haus bewegende Personen.

 

TV-Simulator

z. B. von Kobert Goods – Diese Art Anwesenheitssimulator imitiert mit zufällig aufleuchtenden bunten LEDs das Licht eines laufenden Fernsehers.

 

Zeitschaltuhr für die elektrische Rollladensteuerung

z. B. von Nobily – Das Gerät ist in alle gängigen Schalterprogramme integrierbar. Es ist dabei tage- und wochenweise programmierbar und verfügt über einen Urlaubsmodus mit Zufallsgenerator.

 

Weitere Tipps zur Anwesenheitssimulation im Haus

Es ist also kein voll technisiertes Smart Home nötig, um sich effektiv gegen einen Einbruch zu schützen, solange man ein paar Kleinigkeiten beachtet. So ersetzt zum Beispiel eine gewöhnliche Zeitschaltuhr nicht die WLAN-Steckdose oder die programmierbare Zeitschaltuhr. Die klassische Zeitschaltuhr ist für Beobachter leicht zu durchschauen, selbst wenn man keine „glatten“ Zeiten wählt – niemand zieht jeden Morgen um Punkt 7:22 Uhr die Rollläden auf oder sitzt täglich haargenau zwischen 19:34 Uhr und 22:17 Uhr im Wohnzimmer.

Außerdem sollte man bei Abwesenheit eine Vertrauensperson beauftragen, sichtbare Pflanzen zu gießen und regelmäßig die Post ins Haus zu holen, denn ein überquellender Briefkasten oder tote Orchideen auf der Fensterbank können fiese Verräter sein. Alternativ kann man die Post auch für die Dauer der Abwesenheit umleiten oder zurückhalten lassen.

Eine gute Idee kann auch sein, das Festnetztelefon auf das Mobiltelefon umzuleiten. So kann niemand aus einem vergeblich klingelnden Heimtelefon schließen, dass niemand da ist.

 

Wie kann die Einbruchsicherung im Garten weitergehen?

Für den Außenbereich gibt es ebenfalls diverse Produkte, die regelmäßige Anwesenheit des Bewohners vorgaukeln:

Automatische Rasensprenger

Um die Abwesenheit im Sommerurlaub nicht durch vertrockneten Rasen zu verraten, bietet beispielsweise Gardena mehrere Lösungen für das smarte und nicht smarte Zuhause an, aber auch Hersteller wie Regenmeister oder Kärcher haben entsprechende Systeme im Sortiment, die im Test der Stiftung Warentest allesamt auf den vorderen Plätzen gelandet sind.

 

Fernsteuerbare Gartenbeleuchtung

Mit smarten Gartenspots kann auch der hinterste Winkel erleuchtet werden. Unter anderem der Anbieter OSRAM bietet mit seinen Lightify-Gardenspots per App steuerbare Lampen an, die sich außerdem mit Alexa koppeln lassen. Das Licht ist dimmbar und kann farblich variiert werden.

 

Video-Türklingel

Ring Video Doorbell von Amazon ist das Paradebeispiel einer smarten Türklingel. Wird der integrierte Bewegungssensor ausgelöst oder geklingelt, kommt direkt eine Benachrichtigung auf das gekoppelte Smartphone oder Tablet. Dank der integrierten HD-Kamera und der Gegensprechfunktion kann man den Besucher dann sehen und von überall aus mit ihm sprechen, als sei man zu Hause. Natürlich lässt sich die Klingel zudem mit Alexa verbinden und steuern.

 

Fazit

Man sieht, die Möglichkeiten des Einbruchschutzes durch Anwesenheitssimulation sind vielfältig und die Produktpalette breit gefächert. Ebenso gibt es für den kleinen Geldbeutel nützliche Anwesenheitssimulatoren wie die WLAN-Steckdose oder den Schattensimulator. Mit dem passenden individuellen Einbruchschutz wird die Heimkehr genauso schön wie der Urlaub.

 

Bilder: unsplash.com (NeONBRAND)

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