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Ratgeber Objektschutz: Sicherheit mit Konzept

Objektschutz mit Videoüberwachung

Erfolgreicher Objektschutzdienst durch passgenaues Sicherheitskonzept

Ein Sicherheitskonzept im Objektschutz, welches man auf der Basis einer Risiko- und Schwachstellenanalyse erstellt, sorgt für gezielte Maßnahmen zur bestmöglichen Erhöhung der Objektsicherheit. Dazu kommen folgende Einzelmaßnahmen infrage:

  • Persönliche Kontrollen und Überwachungen wie Einlasskontrollen, Vorkontrollen, Aufklärung und Observationen sowie der Einsatz von Streifen
  • Mechanische Sicherungseinrichtungen an Zugangsmöglichkeiten wie Türen und Fenster
  • Elektronische Mittel zur Objektsicherung: Alarmanlagen, Videoüberwachungen sowie zusätzliche Beleuchtungseinrichtungen mit Bewegungsmelder

Die Maßnahmen im Detail

Persönliche Kontrollen und Überwachungsmaßnahmen

Aufklärungsmaßnahmen sowie Einlass- und Vorkontrollen können rechtzeitig dafür Sorge tragen, dass unbefugte Personen keinen Zutritt erhalten. In einem größeren Sicherheitsabstand zum Objekt können bereits unauffälligere Maßnahmen zur Gefahrenabwehr ergriffen werden. Dies sind beispielsweise Möglichkeiten, die ein Sicherheitsdienst hierbei nutzen kann:

  • Beim Auftreten von Störern in unerwartet großer Anzahl, kann im Rahmen einer Aufklärung oder Vorkontrolle, wie zum Beispiel durch Straßensperren, frühzeitig Verstärkung angefordert werden.
  • Auch können Streifen eingesetzt werden, welche für Kontrollgänge zuständig sind. Der Einsatz von Streifen zur Objektsicherung kann je nach Bedarf regelmäßig, in bestimmten Zeitabständen oder unregelmäßig erfolgen.
  • Bei Dunkelheit und schlechter Sicht kann auf leistungsstarke Sichthilfen zurückgegriffen werden. Dazu zählen Infrarot-Nachtsichtgeräte mit Restlichtverstärker sowie digitale Nachtsichtgeräte.
  • Je nach der Größe und Beschaffenheit eines Objekts kann ein Objektschutz mit Hund zur Unterstützung eines Wachdienstes zweckmäßig sein.
  • Im Rahmen der Kontrollen können vorhandene Melde- und Überwachungsanlagen miteinbezogen werden.
  • Ebenso können die Security-Kräfte absprachegemäß Schließdienste erledigen.

Objektschutz durch die mechanische Sicherung von Türen und Fenstern

Mechanische Sicherungen von Fenstern und Türen sind effiziente Objektschutzmaßnahmen, um ein gewaltsames Eindringen zu verhindern. Eine widerstandsfähige Türsicherung setzt einen wirksamen Schutz sämtlicher Bauteile voraus: Vom Türblatt über die Stärke des Schließblechs bis zur Qualität des Schließzylinders dürfen keine Schwachstellen vorhanden sein. Gegen Aufhebeln kann man als zusätzlichen Schutz eine Scharnierseitensicherung montieren. Als besonders robuste Absicherung kann ein Panzerriegel (Querriegel) installiert werden. Diese fest verankerte Spezialverriegelung erstreckt sich über die gesamte Türblattbreite und verhindert mit beachtlicher Widerstandskraft ein gewaltsames Öffnen.

Überstehende Schließzylinder könnten von außen abgebogen werden und daher einen Tat-Entschluss auslösen. Diese Schwachstelle kann durch einen einbruchshemmenden Schutzbeschlag vermieden werden.

Täter verschaffen sich häufig einen Zugang zum Objekt, indem sie mit Werkzeugen unter Einsatz der Hebelkraft Fenster öffnen. Ein anstrengender, zeitaufwendiger Kraftaufwand ist nicht eingeplant. Für einen zusätzlichen Objektschutz können Kippsicherungen, ausziehbare Teleskopstangen und Stangenschlösser sowie verschließbare Fenstergriffe und widerstandsfähige Beschläge sorgen. Auch Tür- und Fenstersensoren sind sinnvoll. Heruntergelassene Rollläden verdecken den Fensterzustand und stellen ein zusätzliches Hindernis für ein schnelles Eindringen dar. Schlecht einsehbare Kellerfenster sollten durch ein Metallgitter zusätzlich gesichert sein.

Elektronische Mittel zu Objektsicherung

Alarmanlangen

Alarmanlage
Bild von Bruno /Germany auf Pixabay

Alarmanlagen warnen zuverlässig und haben eine abschreckende Wirkung. Bei einer externen Alarmauslösung tragen akustische und optische Alarmsignale zu einer erheblichen Verunsicherung von Einbrechern bei. Aus diesem Grund bleibt es in zahlreichen Fällen beim Tatversuch. Zur Erhöhung der abschreckenden Wirkung dient der zusätzliche Einbau einer Sirene innerhalb des Objekts. Durch einen stillen, internen Alarm soll eine Warnung von Personen, die sich im Objekt befinden, ermöglicht werden. Ein unbefugtes Eindringen in ein Objekt soll nach dem Täterwillen aber möglichst schnell, unbemerkt und geräuscharm erfolgen. Alarmanlagen stellen daher ein erhebliches Einbruchshindernis dar, weil für die Täter dadurch ein hohes Entdeckungsrisiko besteht. Sie können es nicht einschätzen, ob Personen im Umfeld den Alarm bemerken und /oder eine automatische Alarmmeldung an andere Stellen erfolgt.

Zur Alarmabsicherung sind unterschiedliche Techniken gebräuchlich. Sie reichen vom Glasbruchmelder über den Vibrationsmelder und Magnetkontakt bis zum Ultraschall- oder Infrarot-Bewegungsmelder. Aufgrund der Bedienoptionen einer Funk-Alarmanlage kann eine Steuerung per Handsender oder App über ein Mobiltelefon erfolgen. Ohne großen Aufwand können zur Innen- und Außenüberwachung von Privat- und Gewerbeobjekten Funk-Alarmanlagen montiert werden. Eine Innenraumsicherung sorgt für die Alarmsicherung im Innern des Objekts. Eine Außenhautüberwachung bietet einen zuverlässigen Schutz durch die Überwachung der Zugangsmöglichkeiten wie Türen und Fenster. In diesem Fall löst ein unbefugter Eindringling bereits einen Alarm aus, bevor er das Objekt betritt. Alle Systeme sind zu einem fairen Preis-Leistungs-Verhältnis verfügbar und erhöhen die objektive wie subjektive Sicherheit. Alarmanlagen sollten außerdem stets fachmännisch installiert werden. Eine störungsfreie Funktionalität sorgt für bestmögliche Sicherheit und verhindert lästige Fehlalarme.

Mehr über Alarmanlagen und welche Überwachungs-, Alarmierungs- und Alarmanlagenarten es gibt, erfahren Sie in unserem Ratgeber „Alarmanlagen & Einbruchsicherungen als Einbruchschutz„.

Beleuchtung und Brandmeldeanlagen

Als ergänzende Maßnahme zum Objektschutz bietet sich eine bessere Ausleuchtung an. Brandmeldeanlagen sind auch sehr sinnvoll, denn sie erkennen erste Anzeichen für eine Brandgefahr und alarmieren frühzeitig sowie zuverlässig. Dadurch können im Bedarfsfall rechtzeitig Maßnahmen zur Brandbekämpfung sowie Evakuierungen veranlasst werden.

Videoüberwachung

Die Videoüberwachung ermöglicht einen umfassenden Überblick und eine lückenlose Dokumentation. Diese kann andauernd, nur zu bestimmten Zeiten oder in Kombination mit einem Bewegungsmelder erfolgen. Das elektronische Sicherheitssystem mit hochauflösenden Überwachungskameras kann optimal zur Durchführung von Eingangskontrollen genutzt werden. Außerdem bietet eine Videoüberwachung einen zusätzlichen Schutz gegen Einbruch und Überfall. Die Anforderungen an die Dauer und Qualität einer Videoüberwachung zum Objektschutz hängen im Einzelfall vom Überwachungszweck ab.

Eine erkennbare Videoüberwachung verringert nach polizeilicher Einschätzung die Anzahl der Einbrüche um circa ein Drittel. Die Gründe dafür sind:

Hinweise auf eine Videoüberwachung schrecken potenzielle Straftäter aufgrund der gerichtsverwertbaren Beweiskraft von Videoaufzeichnungen ab. In Räumen oder auf Plätzen registrieren moderne Überwachungskameras daher jedes Detail. Dadurch können Gesichter und besondere Kennzeichen festgestellt werden. Selbst bei maskierten Tätern kann man Persönlichkeitsmerkmale wie Körperbau, Größe und Figur sowie auffällige Gesten, Bewegungen oder die Bekleidung erkennen. Mittels Videokamera ist eine genaue Zuordnung möglich, welcher Täter einzelne Sachbeschädigungen oder Diebstähle begangen hat. Eine Videoüberwachung liefert Fahndungshinweise und stellt somit eine hervorragende Ergänzung zu einer Alarmanlage dar.

Ein weiterer Vorteil: Bei einer Direktschaltung zur Einsatzzentrale können ohne Umwege die notwendigen Maßnahmen veranlasst werden. Im Falle einer Täterergreifung ist dann eine Verurteilung durch ein Strafgericht aufgrund von Videobeweisen möglich. Außerdem dienen Videoaufnahmen vielfach als Anspruchsgrundlage von Geschädigten für einen Zivilprozess.

Weitere ausführliche Informationen zum Thema Videoüberwachung erhalten Sie in unserem Ratgeber „Sicherheitskameras und Videoüberwachung„.

Professionelle Kommunikation und Dokumentation

Um Leistungen und organisatorische Abläufe eines Sicherheitsdienstes nachvollziehbar zu dokumentieren, gibt es das sogenannte Wachbuch. Es fungiert als Dienstnachweis und zum Eintrag außergewöhnlicher Vorkommnisse. Außerdem dient das Wachbuch zum Vermerk von Benachrichtigungen und Meldungen und zur Dokumentation einer ordnungsgemäßen Dienstübergabe. Ein gutes Wachbuch können Sie auf Amazon erwerben:

Durch das Wächterkontrollsystem können Kontrollzeiten an bestimmten Stellen des zu schützenden Bereichs elektronisch erfasst werden. Dies kann somit also das Wachbuch in Teilen ersetzen.

Für eine zuverlässige, zeitgerechte Reaktion auf Alarmauslösungen aller Art sorgt eine Meldeanlage. Aufschaltungen durch Alarmauslösungen bei Einbrüchen, Überfällen oder Bränden werden ohne Zeitverlust kontrolliert in dieser erfasst. Die spezielle Gefahrenmeldung per Alarm wird umgehend und automatisch an den Sicherheitsdienst weitergeleitet. Dadurch können unverzüglich die erforderlichen Überprüfungen und Maßnahmen eingeleitet werden. Durch diese innovative Technik können kommunikative Fehler und dadurch entstehende Missverständnisse vermieden werden.

 

Weitere Ratgeber zum Thema Objektschutz

  • Unser Ratgeber „Objektschutz: Grundlagen“ versorgt Sie mit dem Basiswissen. Dazu zählen unter anderem die Voraussetzungen, die ein Sicherheitsdienst erfüllen sollte, Rechtsgrundlagen und Kosten.
  • Sie arbeiten in der Sicherheitsbranche? In unserem Ratgeber: „Sicherheitsbekleidung“ erhalten Sie alle wichtigen Informationen zum Thema Schutzkleidung für Security-Kräfte.