Erfolgreich Bauen ohne Unfälle
Die sichere Umgebung auf einer Baustelle betrifft drei Personenkreise, die möglichen Gefahren ausgesetzt sind:
- Bauherr
- Fachbetriebe, Lieferanten und Dienstleister
- Nachbarn und Passanten
Der Bauherr trägt für das Geschehen stets die letzte Verantwortung. Die Bauunternehmung und alle Fachbetriebe sind dabei auf die Gesundheit ihrer Mitarbeiter bedacht. Nachbarn und Passanten sollen außerdem sicher am Zutritt auf das Baugelände gehindert werden. Für alle drei Personenkreise bedeutet der eigene Schutz und die Vorsorge für andere durchaus etwas ganz Unterschiedliches. Vor allem im manchmal hektischen Baugeschehen.
Die Arbeit stets im Blick
Der Gesetzgeber misst der Baustellensicherheit eine hohe Bedeutung zu. Er hat deshalb die Baustellenverordnung geschaffen. Arbeitsschutz-Behörden und Berufsgenossenschaft wachen über die Sicherheit im Bauwesen. Doch auch ohne den Blick auf das Gesetz sollte das Thema allen Beteiligten am Herzen liegen. Verletzungen sowie Sachschäden können nämlich schwere gesundheitliche Folgen und erhebliche Folgekosten nach sich ziehen. Als Bauherr sollten Sie die Sicherheit aller Beteiligten deshalb stets im Blick haben. Das gilt besonders für kleine Baustellen und das Eigenheim. Denn dort sind die Erfahrungen mit möglichen Unfallquellen meist weniger gut ausgeprägt.
Für die Baustellensicherung steht Ihnen ein umfangreiches Angebot an Hilfsmitteln zur Verfügung. Aber Vorsicht: achten Sie stets auf Qualität und Sicherheits-Kennzeichen auf den Geräten und Werkzeugen! Der Billigeinkauf an der Ecke kann schwerwiegende Folgen haben, wenn er dem harten Arbeitseinsatz nicht gewachsen ist.
Sieben Sicherheitsmaßnahmen für Baustellen
Leitern
Das beste Beispiel dafür sind Leitern. Immer sollten Sie auf Stabilität und leichte Handhabung achten, auch im Eigenheim. Zum Aufstellen ist eine ebene sowie feste Unterlage erforderlich. Die Sicherung gegen Umfallen und Abrutschen erfolgt durch Einhängen oder eine zweite Person. 70 bis 75 Grad ist der richtige Anstellwinkel. Mit 3 Sprossen Überstand am oberen Ausstiegspunkt sind Sie stets auf der sicheren Seite.
Auffangnetze
Bei Arbeiten über dem Bodenniveau sind Netze eine wertvolle Hilfe. Sie verhindern Abstürze von Personen oder das Herabfallen von Material. Entweder verhindern sie den Sturz selbst, oder sie fangen einen Fall ab. Bei Hallenbauten sind sie gesetzlich vorgeschrieben. Ebenso bei Dacharbeiten. Wenn die Traufe mehr als drei Meter über dem Erdboden liegt, ist am Dach ohnehin eine Sicherung erforderlich. Das betrifft ebenfalls das Durchbrechen durch eine noch nicht tragfähige Dachhaut.
Bodenöffnungen
Gefahren bringt nicht nur die Höhe, sondern genauso die Tiefe mit sich. Denn Absturz droht auch am Boden. Kleine Öffnungen lassen sich noch leicht abdecken, wobei der Deckel unbedingt gegen Verrutschen gesichert sein sollte. Gräben und Baugruben benötigen Geländer, Zäune oder andere feste Barrieren. Das verhindert Abstürze von Personen genauso wie von Baufahrzeugen. Und ein Zaun ist rund um die gesamte Baustelle erforderlich. Nicht nur, um Materialdiebstähle zu unterbinden. Damit wird auch die Gefahr von Verletzungen Unbefugter auf dem gesamten Areal verhindert. Gestoppt wird damit außerdem Vandalismus, der nicht nur Schäden verursacht, sondern durchaus auch neue Gefahrenstellen schafft.
Stolperschutz
Die Aktivitäten von Arbeitskräften, Besuchern und Unbeteiligten sichert außerdem der Stolperschutz. Herumliegende Gegenstände und lose Kabel oder Leitungen stellen eine häufige Unfallquelle auf der Baustelle dar. Gleichzeitig sind sie wohl am leichtesten zu verhindern. Denn ein ordentlicher Kabelkanal bzw. Kabelbrücke ist der beste Stolperschutz, wenn es um die sogenannten fliegenden Leitungen geht. An ihnen bleiben Füße allzu leicht hängen. Zusammen mit sorgfältiger Kabelverlegung außerhalb begangener Flächen liefern sie daher einen hohen Betrag zur Baustellensicherheit. Der Bestseller von Amazon ist hier sehr empfehlenswert:
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- Stabil und Langlebig: Tragfähigkeit der Kabelbrücke: 22,406 Pfund (ca. 10 Tonnen) / Achse. Sie besteht aus handelsüblichem thermoplastischem Gummi und ist solide, raktisch und auch leicht zu schneiden für verschiedene Zwecke.
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Überall, wo es Kanten oder Absätze gibt, sind Markierungen in Warnfarben das beste Mittel, um die Aufmerksamkeit des Menschen zu fördern. Denn nicht immer lassen sich Unebenheiten mit Rampen überbrücken. Und schließlich kommt der Ordnung für die Sicherheit größte Bedeutung zu. Ungeordnete Kanthölzer oder Stangen, wilde Bauschutthaufen oder verstreutes Material müssen genauso wenig sein, wie lose herumliegendes Handwerkszeug.
Werkzeugablagen
Werkzeugwagen und Werkzeugkoffer sind deshalb wichtige Hilfsmittel nicht nur für die Baufirma, sondern für jeden Menschen auf dem Bau. Werkzeugablagen verhindern nicht nur die lange Suche nach verlegten Gegenständen oder sogar deren Verlust. Sie schaffen außerdem die Gefahrenquellen aus dem Weg. Vorbildlich ist es, wenn die Bauunternehmung ein kluges Ausgabesystem vor allem für höherwertige Werkzeuge eingeführt hat. Das trägt erheblich zur Ordnung auf jedem Baugelände bei.
Gefahrstoffe
Ein besonderes Thema sind Gefahrstoffe auf der Baustelle. Anstriche, Bitumen, Kraftstoffe, Lösungsmittel oder auch Schäume benötigen Sachkunde im Umgang. Die Gefahrstoffverordnung regelt, was dabei zu beachten ist. Sie sollten auf dem Baugelände nie ungesichert und unbeaufsichtigt sein. Fest verschließbare Container, Schuppen oder Räume im Gebäude sind daher der richtige Aufbewahrungsort. Fast von selbst versteht es sich, Gefahrstoffe immer in dafür vorgesehenen Spezialbehältern mit eindeutiger Kennzeichnung aufzubewahren. Jede Baufirma ist sich hier ihrer Verantwortung bewusst. Daran sollten Sie sich orientieren, auch wenn es um Ihre private Baustelle und vielleicht um das künftige eigene Häuschen geht.
Markierungsbänder
Standard sind für jeden am Bau die zahlreichen Markierungs- und Flatterbänder. Sie sind sehr gut dazu geeignet, die Aufmerksamkeit zu fördern und gefährliche Bereiche abzusperren. Ihr Vorteil ist die leichte Handhabung und die Flexibilität beim Absperren, Markieren oder auch als Leitlinie für die Bewegung auf dem Gelände. Ergänzt wird das durch geeignete Beschilderung, die auf Gefahren und sichere Zuwegungen hinweist. Diese Markierungsbänder kann man zudem für bereits wenig Geld auf Amazon erwerben:
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- Gefahrenbereiche schnell und unkompliziert markieren und absperren: Nicht klebendes Signalband zum Markieren von Stellen, die nicht betreten werden sollten
- Gut sichtbar. Helle Farben, um es aus der Entfernung sichtbar zu machen, signalisiert dieses Absperrband Passanten, dass Sie einen Bereich eingeschränkt haben. Die abwechselnden roten und weißen Farben durchlaufen die Oberfläche des Bandes in einem 60-Grad-Winkel, um die Aufmerksamkeit auf die Baustelle zu lenken. Rot symbolisiert Gefahr oder Gefahren und schafft eine psychologische Barriere für Passanten.
Aufmerksamkeit zählt
Handeln Sie verantwortungsbewusst, sobald Sie auf Ihrem eigenen oder auf einem fremden Baugelände Fehler bei der Sicherheit bemerken. Es ist sinnvoll, Ihre Beobachtungen dem Bauherren oder im Zweifel der Bauaufsicht mitzuteilen. Möglicherweise verhindern Sie damit einen schweren Unfall, der bei Einhalten der Sicherheitsregeln nicht passiert wäre.
Weitere Ratgeber zum Thema Sicherheit auf der Baustelle
- Die eigene Sicherheit auf der Baustelle ist essenziell für erfolgreiches Arbeiten. Unser Ratgeber „Selbstschutz auf der Baustelle“ informiert Sie über alle wichtigen Grundlagen.
- Baustellenbewachung
- Sicherheitstrends bei Arbeitsbühnen und Stapler
Titelbild: Arbeiter auf einer Baustelle, Bildquelle: Pexels / Autor: Pixabay