Im Sicherheitsgewerbe sind Revierdienste ein normaler Vorgang. Die Revierüberwachung unterscheidet sich durch den mobilen Einsatz von der Objektbewachung. Sie kann ein größeres Revier – beispielsweise ein ausgedehntes Firmengelände mit mehreren Betriebsgebäuden umfassen. Überwacht wird das vorher festgelegte Revier nach einem Revierplan.
Oftmals nutzen größere Unternehmen die Objektbewachung, während kleinere Firmen eine Revierüberwachung in Anspruch nehmen. Diese wird meist mit einem Alarmsystem verbunden. Dieses leitet einen ausgelösten Alarm zur Zentrale oder zum Polizeirevier weiter. Ob der Revierdienst bei einem Unternehmen, einem Ministerium, einer militärischen Anlage oder einer medizinischen Forschungsanlage vorgenommen wird, ist verschieden.
Welche Tätigkeiten werden durch Revierdienste abgedeckt?
Revierdienste sind dafür zuständig, durch regelmäßige Begehungen eventuelle Störungen im Revier zu entdecken und zu beseitigen. Der Revierdienst wird mit Streifenfahrten und Begehungen des überwachten Geländes ausgeführt. Der Diensthabende überwacht den Verschluss oder Aufschluss von Gebäuden, Werkshallen und Fabrikanlagen. Er ruft bei Störungen die zuständige Leitstelle an. Gegebenenfalls muss er durch sofort eingeleitete Nothilfemaßnahmen eine Störung vor Ort beseitigen können. Im Überwachungsauftrag können Posten wie
- die Überwachung technischer Anlagen
- die Kontrolle von Brandschutzmeldern, Alarm- und Löschanlagen
- oder die Überwachung der Gebäudeleittechnik
vereinbart werden.
Wann macht es Sinn, einen Revierdienst einzusetzen?
Viele Firmengelände erstrecken sich über große Areale. Sie sind ein ideales Gelände für Brandstifter, Protestler, Diebe und andere Kriminelle. Das regelmäßige Begehen oder Befahren des Geländes, gegebenenfalls auch das Begehen der Gebäude, sichert die Unternehmen vor Schadensfällen aller Art. Es kann über Nacht oder am Wochenende schließlich auch zu Wasserrohrbrüchen, Feuer, Einbruchsversuchen, Kurzschlüssen, Serverausfällen oder anderen folgenschweren Katastrophen kommen. Kriminelle Mitarbeiter können palettenweise Waren aus einem unbewachten Lagerhaus entnehmen und unter der Hand weiterverkaufen.
Blieben diese Vorfälle über viele Stunden unentdeckt, wäre der Schaden meist groß. Der Revierdienst dient gleichermaßen der präventiven Abschreckung wie der Überwachung des gesamten Geländes. Das Ganze wird meist im Rahmen eines bestimmten Systems vorgenommen, das die Protokollierung aller unternommenen Kontrollen beinhaltet. Gegebenenfalls können Revierdienste mit Wachhunden vorgenommen werden. Dies ist besonders bei einem Verdacht auf die Anwesenheit Fremder sehr nützlich.
Welche Vorteile bringt dies mit sich?
In vielen Unternehmen wird am Wochenende oder bei Betriebsschluss nicht mehr gearbeitet. Unübersichtliche Betriebsgelände bieten dann allerlei ungebetenen Gästen Zutritt. Sei es, dass eine Gruppe Graffiti-Sprayer anrollt, Jugendliche einen unbeobachteten Platz zum Kiffen und Randalieren suchen, oder ein Einbrecher sich auf dem unbewachten Gelände umsieht: Wenn ein Revierdienst das Gelände stündlich anfährt, werden alle Versuche einer Störung, eines Einbruchs oder einer Sachbeschädigung bereits im Keim erstickt. Zusätzlich können Kamerasysteme die Innenhöfe überwachen. Doch es hat sich gezeigt, dass Kameras ausfallen, abgedeckt oder mutwillig zerstört werden können.
Revierdienste operieren unabhängig vom Wetter und der Geländegröße. Die exakte Vereinbarung über die zu leistenden Tätigkeiten und die Überwachungsfrequenz wird mit dem Auftraggeber individuell abgestimmt. Bei veränderter Gefährdungslage können die Revierdienste häufiger stattfinden. Der Nutzen von Revierüberwachungen liegt darin, dass
- potenzielle Straftäter abgeschreckt werden
- die Kamera-Überwachung des Geländes optimiert wird
- im Gefahrenfall schnell ein Interventionsteam anrückt
- durch frühzeitige Wahrnehmung bestehender Gefahren eine Schadensbegrenzung vorgenommen wird
- oder durch Verschlusskontrollen Einbruchsversuche bemerkt werden.