Definition
Ein Multisensormelder, auch Mehrsensormelder genannt, ist ein Meldegerät, das bei mindestens zwei Gefahren einen Alarm anzeigt. Der große Vorteil besteht darin, dass ein einziges Gerät viele Aufgaben übernimmt und der Sicherheitswert damit erhöht wird. Darüber hinaus werden aufgrund der Kombination auch Fehlalarme minimiert. Am häufigsten werden Melder eingesetzt, die sowohl auf einen Brand als auch auf Gase und Wärme reagieren. Diese Geräte vereinen den Brand- und den Kohlenmonoxid-Melder. Damit werden nicht nur Brände und Rauch detektiert, sondern auch das gefährliche geruchs- und geschmacklose Kohlenmonoxid. Ein Mehrsensormelder kann auch mit einer Einbruchmeldeanlage kombiniert werden, die neben Brand- und Gasdetektoren auch mit Ultraschall, Infrarot oder einer Bildauswertung ausgestattet ist. Moderne und qualitativ hochwertige Mehrsensormelder können an die jeweilige Überwachungsaufgabe angepasst werden.
Wie funktioniert ein Multisensormelder?
Bei den Multisensormeldern werden mehrere Messprinzipien miteinander vereint. So sind Mehrfachsensor-Brandmelder mit allen Messtechniken ausgestattet, um eine Brandentwicklung zu detektieren wie Extinktion, Laser, Ionisation, Streulicht sowie Gas- und Wärmesensoren. Da moderne Mehrsensormelder über eine Algorithmentechnologie verfügen, können sie mehrere Werte messen und miteinander vergleichen. Ein Mehrsensormelder kann so bspw. zur Früherkennung von Bränden, hohen Temperaturentwicklungen und Schwelbränden dienen. Multisensormelder gibt auf der Basis unterschiedlicher Technologien. Bei der einfachen und preiswerten Grenzwertmeldetechnik wird die Gefahr direkt vom Melder detektiert und an die Zentrale weitergeleitet. Diese kann den Alarm aber nur auf die Meldegruppe beziehen und nicht detailliert auswerten. Bei der Impulsmeldetechnik werden die Messwerte an die Zentrale weitergeleitet, die anhand der Kennlinienbilder das Gefahrenpotential auswerten kann.
Sicherheit
Bei modernen Multisensormeldern werden bei der Messung nicht nur die absoluten Werte ermittelt, sondern auch ihre Anstiegsgeschwindigkeit. Die ermittelten Messwerte werden mit den Kennlinienbildern verglichen, die für bestimmte Gefahrensituationen charakteristisch sind. Dadurch können Gefahren früher erkannt und identifiziert werden. Da mittels der Algorithmentechnologie unterschiedliche Messgrößen miteinander kombiniert und verglichen werden, gleichen sie die Schwächen und Stärken der einzelnen Sensoren aus und ermöglichen darüber hinaus eine Interpretation der Ereignisse. Dadurch wird nicht nur die Detektionssicherheit deutlich verbessert, sondern auch die Gefahr von Fehlalarmen wesentlich minimiert. So haben bspw. Mehrfachsensor-Brandmelder aufgrund der intelligenten Auswertung der Messdaten und des Temperatursignals durch die Verknüpfung der Kenngrößen einen besonders hohen Sicherheitswert.
Multisensomelder Beispielprodukte
- Nicht kompatibel mit SBS50-Basisstationen. Für die Nutzung der intelligenten Funktionen ist keine Basisstation erforderlich
- ALL-IN-ONE-LÖSUNG – Der Rauchmelder und der Kohlenmonoxidmelder warnen Sie schnell vor Feuer und hohen Kohlenmonoxidkonzentrationen. Der Aroha Safety Pro Combi Melder bietet den ultimativen Schutz vor zwei Gefahren, vereint in einem Alarm.
- Der Detektor verfügt über ein 360-Grad-Design, eine automatische Selbstüberprüfungsfunktion und eine praktische Testtaste, um sicherzustellen, dass Ihre Geräte eine gute Leistung haben.
Welche Sensoren werden am häufigsten integriert?
Hier sind einige der häufigsten Sensoren, die in Multisensormeldern integriert werden:
- Bewegungssensor (PIR-Sensor): Dieser erkennt Bewegungen im überwachten Bereich durch Erfassung von Infrarotstrahlung, die von sich bewegenden Objekten abgegeben wird.
- Rauchsensor: Er reagiert auf die Anwesenheit von Rauchpartikeln in der Luft, was auf einen möglichen Brand hinweisen kann.
- Temperatursensor: Dieser erkennt ungewöhnliche Temperaturanstiege oder -abfälle, die auf Brände oder andere temperaturbedingte Gefahren hinweisen könnten.
- Kohlendioxidsensor (CO2-Sensor): Er überwacht den CO2-Gehalt in der Luft und kann auf ungewöhnliche Mengen hinweisen, die auf schlechte Belüftung oder andere potenzielle Risiken hinweisen könnten.
- Luftfeuchtigkeitssensor: Dieser erkennt Änderungen in der Luftfeuchtigkeit, die auf Feuchtigkeitsprobleme oder Wassereintritt hinweisen könnten.
- Gassensor: Ein Gassensor kann auf verschiedene schädliche Gase wie Methan oder Kohlenmonoxid reagieren, die auf ein Leck oder eine Gefahr hinweisen könnten.
Durch die Kombination mehrerer Sensoren in einem Gerät kann ein Multisensormelder eine umfassendere Sicherheitsüberwachung bieten. Zum Beispiel könnte er auf einen Brand hinweisen, bevor Rauch sichtbar wird, oder auf ungewöhnliche Bewegungen in einem Bereich, der normalerweise nicht betreten wird.
Vorteile
- Erhöhte Zuverlässigkeit: Durch die Kombination mehrerer Sensoren können Multisensormelder genauer auf verschiedene Bedrohungen reagieren und Fehlalarme reduzieren.
- Früherkennung: Die Vielfalt der integrierten Sensoren ermöglicht eine frühzeitige Erkennung von potenziellen Gefahren, bevor sie sich zu größeren Problemen entwickeln.
- Kosteneffizienz: Ein einzelner Multisensormelder kann mehrere Funktionen erfüllen, was die Anzahl der erforderlichen Geräte und die Installationskosten reduzieren kann.
Anwendungsgebiete
Multisensormelder werden oft in gewerblichen und industriellen Umgebungen eingesetzt, aber auch in Wohngebäuden, um eine höhere Sicherheitsstufe zu erreichen. Dazu zählen folgende Bereiche:
- Gebäudesicherheit: Multisensormelder werden in Sicherheitssystemen für Wohngebäude, Büros, Lagerhallen, Fabriken und andere Einrichtungen eingesetzt.
- Industrie: In industriellen Umgebungen können Multisensormelder gefährliche Bedingungen wie Gaslecks, Temperaturveränderungen oder Rauchentwicklung erkennen.
- Gesundheitswesen: In Krankenhäusern können sie zur Überwachung von Umgebungsbedingungen wie Luftqualität und Temperatur eingesetzt werden.
- Laboratorien: Multisensormelder können in Labors zur Überwachung von Umgebungsbedingungen verwendet werden, um sensible Experimente oder Materialien zu schützen.
- Integration in Smart-Home-Systeme: Viele moderne Multisensormelder sind in der Lage, sich in Smart-Home-Systeme zu integrieren. Das bedeutet, dass Sie Benachrichtigungen über potenzielle Gefahren auf Ihrem Smartphone erhalten können und möglicherweise sogar automatisierte Aktionen auslösen können, wie das Ausschalten von Geräten bei einem Brandalarm.
Wartung und Kalibrierung
Wie bei jedem Sicherheitsgerät erfordert auch ein Multisensormelder regelmäßige Wartung und Kalibrierung, um sicherzustellen, dass er ordnungsgemäß funktioniert. Batterien sollten regelmäßig überprüft und ausgetauscht werden, und die Sensoren müssen auf ihre Genauigkeit überprüft werden.
Insgesamt bieten Multisensormelder eine effektive Möglichkeit, die Sicherheit und Überwachung von Gebäuden und Anlagen zu verbessern. Sie vereinen verschiedene Technologien, um eine umfassendere Erfassung von potenziellen Gefahren zu ermöglichen und schnell auf diese zu reagieren.
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